header_Suchdienst_zwei_Motive.jpg Fotos: li. Helmuth Pirath/Keystone, re. Marko Kokic/WHO

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Suchdienst

Die Arbeit des DRK Suchdienstes wird in verschiedene Bereiche untergliedert:

  • Nachforschungen:
    • nach Kriegs- und Zivilgefangenen sowie nach Wehrmachts-vermissten und Zivilverschleppten des 2. Weltkrieges, einschließlich der Insassen der ehemaligen sowjetischen Sonderlager in der früheren SBZ bzw. DDR, Zusammenarbeit mit Archiven in der ehemaligen Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten
    • nach Vermissten/Verschollenen als Folge von weltweiten Konflikten und Katastrophen
  • Kindersuchdienst: Trennung von den Eltern und den Geschwistern durch Kriegswirren des 2. Weltkrieges
  • Amtliches Auskunftsbüro: ortsnaher Ansprechpartner bei Katastrophen

Nachforschungen – Verschollene des 2. Weltkrieges

Der Suchdienst ist eine satzungsgemäße Aufgabe des DRK. Er wird auf Bundes-, Landes- und Kreisverbandsebene wahrgenommen. Entstanden ist der Suchdienst unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges als dessen Folge. Seit 1958 nimmt das Deutsche Rote Kreuz Suchdienstaufgaben auf Grund einer Vereinbarung mit der Bundesregierung wahr. Diese Aufgabe besteht in der Suche nach ehemaligen Soldaten und Zivilisten, die seit dem2. Weltkrieg vermisst werden.

Am Ende des 2. Weltkrieges war jeder 4. Deutsche entweder ein Suchender oder ein Gesuchter. Auch heute sind noch über 1,3 Mio. Schicksale ungeklärt. Die Angehörigen sind immer noch im Ungewissen über den Verbleib der Vermissten. Die tiefgreifenden politischen Veränderungen in den osteuropäischen Staaten und die Wiedervereinigung haben neue Möglichkeiten der Nachforschungen erschlossen.

Durch die Öffnung von Archiven in der ehemaligen UdSSR werden seit Anfang der 90er Jahre erstmals Informationen verwertbar, die Jahrzehnte lang nicht zugänglich waren. Seitihrer Öffnung konnte der Suchdienst bisher rund 200.000 Schicksale abschließend klären.Nach einer neuen Absprache mit dem russischen staatlichen Militärarchiv in Moskau werden dem Suchdienst zwei Millionen Personalakten von Kriegsgefangenen und Zivilinternierten zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht die Klärung von weiteren Schicksalen.

Für eine erfolgreiche Suche benötigen wir detaillierte Angaben zur gesuchten Person.
Das Ergebnis unserer Nachforschungen teilen wir Ihnen schriftlich mit; ggf. nehmen wir im Zuge unserer Nachforschungen auch telefonisch Kontakt zu Ihnen auf.


Kindersuchdienst

Der Kindersuchdienst widmet sich Kindern, die aufgrund von Krieg, Flucht oder Vertreibung ihre Eltern verloren haben.

Kinderschicksale des Zweiten Weltkriegs

Die meisten Anfragen an den Kindersuchdienst hängen mit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs zusammen. Sie werden von Menschen gestellt, die heute noch das Bedürfnis haben zu erfahren, wer ihre leiblichen Eltern, wo ihre Wurzeln sind, wohin sie eigentlich gehören. Seit 1945 hat der DRK-Suchdienst rund 500.000 Kinderschicksale geklärt.

Das ganz besondere Augenmerk galt lange den 33.000 so genannten „Findelkindern“. Sie wurden meist während der Flucht von ihren Familien getrennt und waren noch zu jung, um ihren eigenen Namen und ihr Alter zu kennen. Mit vielfältigen Klärungsmethoden konnte der Kindersuchdienst ihre Zahl auf 400 reduzieren.

In den 1970er Jahren begann die Suche nach und von nichtehelichen Kindern, sowohl deutscher Soldaten als auch kurzzeitig in Deutschland stationierter Besatzungssoldaten. Es handelt sich hierbei schätzungsweise um mehrere hunderttausend betroffene Kinder, die zwischen 1940 bis weit in die Nachkriegszeit hinein geboren wurden.

Zwangsadoptierte aus der ehemaligen DDR

An den Kindersuchdienst wenden sich zudem Menschen, die in der ehemaligen DDR zwangsadoptiert wurden. Zum Beispiel, weil ihre Eltern Republikflucht begangen hatten oder begehen wollten, und ihnen die Kinder daher weggenommen wurden. In vielen Fällen erfuhren die Betroffenen hiervon erst nach der Wende. Zumindest konnten sie ab diesem Zeitpunkt erstmals nach ihren Wurzeln zu suchen. Diese Kinder, in manchen Fällen auch die Eltern, haben ein vitales Interesse daran, ihre Schicksale aufzuklären.


Nachforschungen nach Vermissten/Verschollenen

Auch in der heutigen Zeit nimmt der Suchdienst des DRK ebenfalls Anfragen nach dem Verbleib von Vermissten entgegen. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz und den Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften wird versucht, den Kontakt wiederherzustellen. Gerade in Konfliktgebieten ist der Weg über das Rote Kreuz oftmals die einzige Möglichkeit, miteinander Verbindung aufzunehmen bzw. zu halten u nd die Voraussetzungen für die Wiedervereinigung getrennter Familien zu schaffen. Der Suchdienst setzt sich in Kriegen und Katastrophen dafür ein, das Schicksal der Vermissten zu klären und den Kontakt zu ihren Angehörigen wiederherzustellen. Seit seiner Gründung im Jahre 1945 hat der DRK-Suchdienst im Auftrag der Bundesregierung 16 Millionen Menschen wieder zusammengeführt.


Amtliches Auskunftsbüro

Humanitäre Aufgaben im bewaffneten Konflikt
Die Bundesrepublik Deutschland ist mit Gesetz vom 21. August 1954 den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 beigetreten (s. BGBI. 1954, Teil II, Seite 781). Die Abkommen verpflichten die Vertragsstaaten, im Falle eines Konfliktes oder einerBesetzung des Landes ein Amtliches Auskunftsbüro (AAB) einzurichten (s. III. Abkommen,Artikel 122; IV. Abkommen, Artikel 136).

Über das AAB werden Informationen über die in der Hand der Konfliktparteien befindlichen Kriegsgefangenen und über sonstige geschützte Personen (z.B. Zivilinternierte) ausgetauscht.

Katastrophen und Großschadenslagen
Das Amtliche Auskunftsbüro des DRK übernimmt auch das so genannte Auskunftswesen bei Katastrophen und größeren Schadenslagen.

Dies ergibt sich aus der humanitären Rolle des DRK als nationale Gesellschaft des Roten Kreuzes auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland innerhalb der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung sowie als freiwillige Hilfsgesellschaft der deutschen Behörden im humanitären Bereich gemäß § 1 DRK-Gesetz.

Operativ-taktisch sind mit dieser Aufgabe die DRK-Landes- und Kreisverbände als Landes- und Kreisauskunftsbüros des DRK betraut. Hierfür organisieren sie im Schadensfall eine so genannte Personenauskunftsstelle, die Informationen zu Verletzten bzw. unverletzten Personen sammelt und Auskünfte gegenüber besorgten Angehörigen erteilt.

Das Kreisauskunftsbüro (KAB) des DRK Kreisverbandes Dinslaken-Voerde-Hünxe e.V. als Teil des Suchdienstes ist in die Gefahrenabwehr des Kreises Wesels eingebunden und unterstützt die Bevölkerung nach Naturkatastrophen und Unglücken bei der Suche nach vermissten Angehörigen.

Für diese Tätigkeit sucht der DRK Kreisverband Dinslaken-Voerde-Hünxe e.V. ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen, die im Falle einer Katastrophe oder eines Konfliktes helfen wollen.